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Montag, 11. Juni 2007

Vortragsreihe Datenschutz III: Der Datenalltag

Ständig schleudern wir mit unseren Daten um uns, manchmal bewusst (z.B. beim Einkauf mit Kreditkarte), manchmal unbewusst (wenn wir das Handy eingeschaltet lassen), meistens jedenfalls unbedacht. An sich ist das noch nichts Schlimmes, oft ist es ja auch notwendig. Das Problem, was sich in der digitalen Welt ergibt, ist jedoch, dass Daten heutzutage blitzschnell erhoben und verknüpft werden können. Gerade diese Verknüpfung von anfangs unabhängigen Daten ist interessant, weil sich dadurch sehr umfangreiche Persönlichkeitsprofile erstellen lassen. Plötzlich haben dann fremde Menschen ein viel genaueres Bild von einem, als man auf Grund der einzeln freigegebenen Daten vermutet hätte.
Um Daten zu verknüpfen, braucht es Identifizierungsmerkmale, z.B. eine ID, die bei jedem Einkauf mit einer Payback-Karte gespeichert wird, so dass man aus Einkäufen in unterschiedlichen Geschäften das Konsumverhalten zusammensetzen kann. Da solch ein Identifizierungsmerkmal manchmal fehlt, werden statistische Klassen gebildet. Man versucht, allgemeine Merkmale bei bekannten Personen zu bestimmen und ordnet dann andere Personen entsprechend dieser Merkmale zu, auch wenn sie sonst nichts von sich preisgeben. So funktioniert z.B. die Rasterfahndung.
Auf die Art und Weise kann man aber auch schnell in eine falsche Schublade geraten. Wenn man bei Google nur die falschen Anzeigen eingeblendet bekommt, ist das noch nicht so wild. Wenn man aber bei der Bank keinen Kredit bekommt, weil man in der falschen Straße wohnt und zur falschen Berufsgruppe gehört, dann hört der Spaß langsam auf.
Weil das Data Mining so ein mächtiges wie gefährliches Werkzeug ist, unterliegt es eigentlich strengen gesetzlichen Vorschriften.
  • Daten dürfen nur zweckgebunden erhoben werden, d.h. nur die Daten, die nötig sind und sie dürfen auch nur für den Zweck verwendet, der bei der Erhebung angegeben wurde.

  • Jede weitergehende Nutzung oder gar Weitergabe von Daten bedarf der ausdrücklichen Erlaubnis. Diese kann jederzeit widerrufen werden.
Es ist illusorisch anzunehmen, man könne seine Daten in dem Maße schützen, wie es für die Wahrung der Grundrechte eigentlich nötig wäre. Dennoch kann man versuchen, so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen, um Werbeleuten, Kriminellen, Strafverfolgern und anderen Schnüfflern möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Darum soll es in den kommenden Beiträgen gehen.

5 Kommentare:

Julius Firefly hat gesagt…

Guter Schrieb, und eine Pointe, für die ich dankbar bin - hätte sie sehr vermißt, wenn sie gefehlt hätte.
9

Buttercup hat gesagt…

Sehr solide.
Ich freu mich schon auf Deine Tipps "in den kommenden Beiträgen" (Beachte den Plural!).

Weiter so, 8 Punkte!

daniel hat gesagt…

Präzise, also 8

frank-rock hat gesagt…

7.

Welche Pointe? Oder bin ich tatsächlich kaputt?

thåden hat gesagt…

9 points. aber damit hab ich für heute hoffentlcih genug gelernt.